Prof. Dr. Petra Hörner
Der Türkenbund In den Bergen weiß ich eine Stelle, und ich weiß nur ganz allein davon, da blüht Türkenbund an einer Quelle auf lateinisch lilium martagon. Wie die Blüte sich zum Turban gipfelt, nie trug einer feineres Tuch, purpurrot und silberweiß gezipfelt angeweht von feinem Zimtgeruch. Will ich einen meiner Gäste ehren, Abschiedsworte spricht schon Herz wie Mund, muß ich ihm das Schönste noch verehren, einen aufgeblühten Türkenbund. Zauberischer Fremdling unserer Fluren rot wie purpur, weiß wie frischer Schnee, ach, die Poesie von tausend Juren weht mich an, wenn ich dich blühen seh. Aus dem Nachlass. Abschiedsgeschenk von Cosmus Flam, wenn Gäste sein Haus verließen. ------------------------------ Gebet Immer liegt Dein Glanz auf meinen Händen, auch wenn ich durch Unglück geh und Not, so wie an des Kerkers grauen Wänden sieghaft strahlt ein neues Morgenrot. Auch wenn eines Erdenglückes Schimmer zaghaft sich um meine Finger flicht, fühle ich voll tiefer Andacht immer Deines großen Glanzes Überlicht. Immer liegt Dein Glanz auf meinen Händen, auch wenn dunkler Alltag mich verdirbt und mein armes Leben müßte enden, wenn der Abglanz dieses Lichtes stirbt. Aus den letzten Kriegswochen ---------------------- Abendlied 2. Die Wälder rauschen leise, mein Herz ist voller Glanz, es tanzen rings im Kreise die Sterne ihren Tanz. 3. Mein Herz ist voller Leuchten, da ich, Gott in Dir bin, und durch die abendfeuchten Gefilde geh ich hin.

Cosmus Flam