Der Türkenbund
In den Bergen weiß ich eine Stelle,
und ich weiß nur ganz allein davon,
da blüht Türkenbund an einer Quelle
auf lateinisch lilium martagon.
Wie die Blüte sich zum Turban gipfelt,
nie trug einer feineres Tuch,
purpurrot und silberweiß gezipfelt
angeweht von feinem Zimtgeruch.
Will ich einen meiner Gäste ehren,
Abschiedsworte spricht schon Herz wie Mund,
muß ich ihm das Schönste noch verehren,
einen aufgeblühten Türkenbund.
Zauberischer Fremdling unserer Fluren
rot wie purpur, weiß wie frischer Schnee,
ach, die Poesie von tausend Juren
weht mich an, wenn ich dich blühen seh.
Abschiedsgeschenk von Cosmus Flam,
wenn Gäste sein Haus verließen
Cosmus Flam
Osteuropäische Germanistik